FKP -Nichts Neues

NICHTS NEUES – ein Ausstellung von Fashion Kills Personality und The Pleasure Gäng.

Natürlich gibt es schickere Schuhe. Neuere Schuhe, modernere Schuhe. Aber diese Schuhe wissen nichts von der Welt, waren noch nirgends, haben nichts gesehen, können nichts erzählen. Unsere alten Schuhe haben sich dagegen bewährt und sind zuverlässig. Sie riechen vielleicht schon etwas streng, sind nicht mehr auf der Höhe der Zeit, nicht die neueste Mode, nicht im Trend – aber sie begleiten uns schon lange, Kilometer um Kilometer.

Warum sollten wir uns also unserer alten Schuhe schämen? Wir können ihnen nur dankbar sein, dass sie uns schon soweit gebracht haben. Denn wir wissen, wo wir herkommen, und haben eine Ahnung davon, wohin wir gehen. Wir erweisen Referenzen da, wo sie fällig sind. Und dann betreten wir Neuland, in den Schuhen von Giganten.

Die Ausstellung wird mit einer Vernissage am 27. März 2009 um 19 Uhr eröffnet und bis zum 18. April in der Glanzkinder Gallery in Köln gezeigt. » NICHTS NEUES Blog

 

ZUR AUSSTELLUNG
da wir alle (fashion kills personality und the pleasure gäng) irgendwann mal mit graffiti angefangen haben, nutzten wir diese verbindung als basis für eine schon lang geplante zusammenarbeit. das konzept der ausstellung war es, uns von 5 verschiedenen pieces inspirieren zu lassen, um daraus etwas neues zu entwickeln und gleichzeitig dem alten respekt zu zollen. als wir dann die 5 writer und ihre pieces ausgewählt hatten, schien es garnicht mehr so einfach das konzept umzusetzen, wie gedacht. ich wollte mit meiner interpretation etwas neues schaffen, was aber weder an namen noch stil des wirters erinnern sollte. dann ging auf einmal alles, wie von selbst. ich schrieb texte auf. begebenheiten, gefühle und bilder, die mir zu den pieces in den kopf kamen. diese wollte ich irgendwie auf meine exponate bringen – also bastelte ich zuerst 3 komplette schriftsätze als stempel.

gesagt, getan. und jetzt hatte ich auch so langsam eine grobe idee, wie meine exponate aussehen sollten: gebrauchte, vergammelte materialien. nichts neues halt. die frage, woher ich auf die schnelle mehrere holzformate, die so vergammelt sind, dass sie mir schon wieder gefallen, bekomme, beantwortete sich überaus schnell und vorallem von selber. an einer stelle, die ich zufällig an einem nachmittagsspaziergang aufsuchte, fand ich den inhalt einer tüte, die ich dort im letzten jahr versteckt hatte, im nassen laub verteilt. 15 lackierte holzplatten. exponate aus der INVISIBLE SPRAY ausstellung. warum sie dort lagen, und wo das wohl war, eröffne ich ein anderes mal.

nach tagelangem trocknen gings los. ein paar sparvar vom dedicated und multonas aus meinem regal. die stempel trugen otr ink auf. eine gute mischung aus allerlei lösungsmitteln versüßte mir so einige abende. parallel baute ich mit sehr viel hilfe von mitch passende rahmen und mit hilfe der druckbar plottete ich folien für die limitierten NICHTS NEUES MARKER aus. die marker sind meine grafische umsetzung des konzepts. eine kombination aus alten und neuen designs, schriften und matrialien.

DELTA
ich begleite sie zur arbeit. zu freunden. von der einen strasse
in die andere. ich sehe dinge, die man vergessen will. die angst,
die furcht, die dunkelheit. willkommen in der nacht. die stadt
schläft nicht mehr ein. sie wird nur anders. in mir spiegeln sich
die strassen. gelb und nass und zitternd. die kälte verwandelt
sich zu tageslicht. langsam werde ich müde.

MODE 2
scheine! strahle! leuchte heller!
übe. sauge alle regeln auf. jedes knistern, jedes funkeln.
solange bis man in deiner handschrift lesen kann.
sei ehrlich und bedacht. und nun verlasse diesen weg.
trau dich. lass dich vom dickicht verführen.
einhüllen und verzaubern vom noch nicht entdeckten.

MAD SEEN
acht millionen menschen, aber kaum jemand versteht meine worte.
sie wollen mich nicht verstehen. sie hören mich reden, aber wenden
sich ab. ich geh durch die tunnel. erhobenen hauptes durch die stadt.
ändere meine richtung. tag für tag. und jeder tag wird mir fremder.
sie wollen mir den mund verbieten. wenn ich zur ruhe komme bin
ich unter gleichgesinnten. das gibt mir kraft. doch wie lange noch.

WUT
früher hatte ich pfauenaugen. heute bin ich grün.
ich fühle mich frei auf meiner strecke. schaut mich an!
ich bin eure zukünftige erinnerung.
ja. wir können eifersüchtig sein.
seltsam gekleidet oder bunt schimmernd.
aber niemals verwirrt, vom wege oder durcheinander.